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No Filter

Performance
Luisa Baldhuber & Annemarie Otten
AkademieGalerie, Munich 2018

 

Foto: Torres // HistheShit

 

Wir stehen vor der großen Aufgabe es Jahrhunderts: zu filtern. Sortieren, was sich vor unseren Augen auftut, flimmert und sich entzieht, überlagert von immer neuen Bildern. Mediale Impulse mit unüberschaubaren Ausmaßen, Nachrichten, Objekte des Begehrens, Entscheidungen, Vorgänge in der Welt, Meinungen. Nie fühlt es sich so an, als könnte es gelingen, Durchblick zu haben – es bleibt eine Illusion. Der Filter ist verstopft, vor Bildern erblindet, auskennen unmöglich.

In welche Kategorien passt die Welt? Wie lässt sichdas Reale von den Illusionen trennen? Was sind richtige Entscheidungen und mit welchem Gewissen können wir heute eigentlich leben?
Ehrlich gesagt: Wir wissen es nicht, wir meinen nur. Und doch braucht unser Organismus das Gefühl, etwas unter Kontrolle zu haben, nur so ein bisschen, zumindest in den unbedeutenden Dingen. Wir erlauben uns bewusst diese Befriedigung, im kleinen Maßstab die Spielregeln zu kennen und ein Problem zu lösen.
Die Welt und die Kunst lassen das normalerweise nicht zu. Aber das Kontrollbedürfnis ist ein psychologisch grundlegendes und verdient unserer Meinung nach eine rituelle Pflege.

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